Veranstaltung zum Arbeitskampf der Tekel-Beschäftigten

tekelDie Beschäftigten der bis dahin staatlichen Tabakindustrie in der Türkei haben mehr als 80 Tage gestreikt gegen das Vorhaben der Regierung, landesweit 40 Produktionsstätten zu schließen. Nach den Regierungsplänen sollen sie in Betrieben in anderen Städten eingesetzt werden. Dort aber ist die Beschäftigung nur auf zehn Monate befristet. Gleichzeitig verlieren sie ihren Status als Staatsangestellte mit Kündigungsschutz. Massive Entgeltkürzungen und der Verlust von tariflichen und sozialen Rechten ist die Folge. Die Kollegen zelteten bei eiskaltem Wetter auf den Straßen von Ankara. Trotz des massiver Einsätze der Polizei mit Wasserwerfern und Pfefferspray, auch gegen solidarische Bürger in Ankara, haben die ArbeiterInnen von TEKEL nun vor Gericht einen Teilerfolg erzielt. Dieser Arbeitskampf in der Türkei ist beispielhaft: Überall in der Welt werden Kolleginnen und Kollegen mit den negativen Folgen der Privatisierung konfrontiert. In Berlin wurden alleine auf Grund von Privatisierung über 50 000 Arbeitsplätze vernichtet. Eigenbetriebe der Stadt wie BEWAG und die GASAG wurden privatisiert. Die BSR, die BVG und die Wasserbetriebe (BWB) wurde teilprivatisiert. Wohnungsgesellschaften, und Sparkassen wurden verkauft. Das ist der Grund dafür dass der Kampf um TEKEL auch international unterstützt wird. In Berlin haben Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter ein Solidaritätskomitee gebildet. Delegationen aus Deutschland haben die Kolleginnen und Kollegen in Ankara besucht und an den Protestaktionen teilgenommen. Aus den Geprächen dort bringen sie viele positive Eindrücke mit. Es wird ein kurzer Film über den Streik gezeigt und es gibt Berichte aus Ankara der Kollegen Erdogan Kaya (ver.di) und Mustafa Yeni, (IG Metall), Stephan Heins, (ver.di, Hafenarbeiter) Mitglied einer Bremer Delegation

15. April 2010 | 17 Uhr | IG Metall Haus, Großer Saal, 5. Stock | Alte-Jakob-Str. 149 | 10969 Berlin