Am Nachmittag des 26. Juli wurden in der Ikea Filiale in Tempelhof in Berlin Flugblätter verteilt, um gegen die Entlassung von 24 gewerkschaftlich aktiven Lagerarbeitern bei IKEA in Piacenza zu protestieren und die Kundinnen über die Geschäftspraktiken von Ikea zu informieren. Die Arbeiter wurden im Juni 2014 entlassen, weil sie seit 2012 erfolgreich gegen ihre unmenschlichen und illegalen Arbeitsbedingungen zur Wehr gesetzt und die Einhaltung des nationalen Tarifvertrages erkämpft haben.
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Solidaritätsaktion am 26. Juli für die IKEA-ArbeiterInnen in Piacenza
Solidaritätsaktion vor IKEA Tempelhof, Samstag, 26. Juli 2014, 18 Uhr
Seit 2011 kämpfen in Italien die meist migrantischen Arbeiter_innen, die in der Logistikbranche unter erniedrigenden, illegalen Bedingungen ausgebeutet werden, für geregelte Arbeitsverhältnisse, die mindestens dem nationalen Tarifvertrag entsprechen.
Eins der Unternehmen, die im Zuge dieser Kampfwelle bestreikt wurden, ist Ikea. Dort gab es im Winter 2012 einen wichtigen Kampf um die Einhaltung des nationalen Tarifvertrages, den die Arbeiter_innen gewonnen haben. Es waren ursprünglich nur 10 Arbeiter_innen die in den Streik getreten waren und trotzdemn konnten sie sich mit der Unterstützung von Logistikarbeitern aus anderen Unternehmen, der S.I.Cobas und linken Aktivist_innen durchsetzen.
Dieser Erfolg gab dem Kampfzyklus in der Logistikbranche damals einen wichtigen Auftrieb. IKEA will nun, eineinhalb Jahre später, den Widerstand seiner Arbeiter_ innen, aber auch die Streikwelle insgesamt brechen. Auf körperlichem und juristischen Wege versucht das Unternehmen in Zusammenarbeit mit der Polizei, den großen Gewerkschaften CICL und UIL Trasporti, dem Bürgermeister von Piacenza, der Prefektur und den Medien eine Trendwende durchzusetzen: in Piacenza wurden im Juni 2014 bisher 24 Arbeiter des IKEA Lagers entlassen, weil sie am 14. April eine Abteilung lahmgelegt haben. Die Arbeiter_innen blockierten seitdem mehrmals eines der Warenlager und wurden von der Polizei mit Schlagstöcken und Tränengas attackiert. Alle Entlassenen sind Mitglieder in der Basisgewerkschaft S.I.Cobas.
Sie müssen wieder eingestellt werden! – Zeigen wir unsere Solidarität!
Ein Angriff auf eine* ist ein Angriff auf alle!
In Berlin treffen wir uns ein weiteres mal zu einer Solidaritätsaktion um 18h bei IKEA in Tempelhof.
Offenes Treffen am 21. Juli – Gewerkschaftsarbeit auch im Knast!
Am 22. Mai haben Insassen der JVA Tegel eine Gefangenengewerkschaft gegründet Ein Mindestlohn und die Einbeziehung der Häftlinge in die Rentenversicherung sind die beiden zentralen Forderungen. Innerhalb weniger Tage hatten mehr als 150 Häftlinge in der JVA Tegel die Gründungserklärung unterschrieben.
Mittlerweile bereiten auch in den Haftanstalten Plötzensee, Willich und Aschaffenburg Gefangene eine Gewerkschaftsgründung vor.
Eine kämpferische Interessenvertretung im Knast ist aktuell besonders wichtig, wo sich auch in Deutschland ein gefängnisindustrieller Komplex herausbildet. So wurde allein in Berlin im letzten Jahr mit Knastarbeit ein Umsatz von über 7 Millionen Euro gemacht. In anderen Bundesländern ist diese Entwicklung noch weiter fortgeschritten. Die GewerkschafterInnen im Knast hätten also durchaus auch die Macht, Forderungen durchzusetzen. Genau das wollen Justiz un Stat verhindern.
So erklärte ein Sprecher des Berliner Justizsenators, dass der Senat es ablehne, Insassen der Justizvollzugsanstalten entsprechend einem gesetzlichen Mindestlohn zu vergüten“. Zudem bestreitet er, dass die Gefangene sich auf die Gewerkschaftsfreiheit beziehen könnte, weil im Gefängnis kein Lohnarbeitnehmerverhältnis bestehe.
Wir wollen auf dem Offenen Treffen des Klassenkampfblocks darüber reden, wie wir der Gefangenengewerkschaft mit einer solidarischen Unterstützung von draußen Starthilfe geben können. Als ersten Schritt planen wir eine Kundgebung vor dem Berliner Justizsenat unter dem Motto: „Gewerkschaftsfreiheit auch im Knast“.
Offenes Treffen am Montag den 21. Juli – dieses Mal erst um 20 Uhr Beginn – im Cafe Commune in der Reichenberger Str. 157 in Berlin-Kreuzberg
Weitere Infos zur Gefangenengewerkschaft finden sich hier: http://www.gefangenengewerkschaft.de/