Bericht und Fotos vom Klassenkämpferischen Block 2023

Bei der Gewerkschaftsdemonstration in Berlin beteiligten sich mehrere hundert Menschen am klassenkämpferischen Block. Es gab viele gute Redebeiträge unter anderem von der Kampagne für ein umfassendes Streikrecht. Die Kampagne setzt sich für eine Ausweitung des Streikrechts ein. Das deutsche Streikrecht ist im internationalen Vergleich rückständig, da Streiks in Deutschland nur erlaubt sind, wenn sie von einer Gewerkschaft ausgerufen werden und wenn sich die Ziele für die gestreikt wird, in Tarifverträgen abbilden lassen.

Außerdem sprach ein Kollege von Siemens Energy Gasturbinenwerk Berlin und ein Kollege vom Solidaritätstreff Soziale Arbeit aus dem Wedding, welcher sagte, dass der neue Koalitionsvertrag für Sozialarbeiter*innen ein Schlag ins Gesicht ist. Weiter führte er aus: „Es ist uns egal, welches Arschloch gerade im Berliner Senat sitzt. Wir haben klare Forderungen. Wir brauchen einen Inflationsausgleich, Lohnerhöhungen und eine langfristige Finanzierung sozialer Projekte!“.

Es gab einen Beitrag von Alexandra Arnsburg, sie ist Call-Center-Beschäftigte und aktiv bei verdi sowie eine Rede von der Vernetzung für kämpferische Gewerkschaften. In vielen der Beiträge wurde auf die aktuelle Tarifrunde im öffentlichen Dienst (TVöD) eingegangen und kritisiert, dass trotz sehr großer Beteiligung und Kampfbereitschaft der Kolleg*innen Ergebnisse vereinbart wurden, die in Wirklichkeit Reallohnverluste zur Folge haben werden.

In der Rede von Anika, Technikerin bei Vivantes und organisiert bei verdi und der Berliner Krankenhausbewegung hieß es: „Mit diesem Tarifabschluss gäbe es aber nicht mal einen vollen Inflationsausgleich. Und zugleich hat die Regierung angekündigt bis zu 20 Milliarden Euro für Familie und Soziales zu sparen, während weiter aufgerüstet werden soll. Die Nachricht ist klar: die Krise soll auf dem Rücken der Arbeiter*innen und der Jugend bezahlt werden. Nach den angekündigten Kürzungen wäre ein massiver Streik im öffentlichen Dienst, koordiniert mit den Streiks bei der Bahn, (…) eine kraftvolle Antwort von Arbeiter*innen gegen diese antisoziale Regierungspolitik.“

Des Weiteren gab es Reden unter anderem von der jungen GEW, dem Lieferando Workers Collective, dem Netzwerk für eine kämpferische und demokratische ver.di und der FAU Berlin. Außerdem gab es ein Grußwort an den klassenkämpferischen Block aus Pakistan vom Labour Quami Movement. Darin heißt es: „In Pakistan haben die Umweltzerstörung und die kapitalistische Krise das Leben der Arbeiter*innenklasse elend gemacht, Millionen von Menschen sind aufgrund von Überschwemmung obdachlos geworden und es ist für sie schwierig geworden sich zwei Mahlzeiten am Tag zu leisten. (…) Unsere Botschaft zum 1. Mai ist die gleiche für die Arbeiter*innen auf der ganzen Welt: Wir brauchen einen organisierten Kampf gegen den globalen Kapitalismus“