Klassenkämpferischer Block am 1. Mai 2024

Gewerkschaften und Lohnabhängige in die Offensive!
Gegen Krieg, Kürzungspolitik und rechte Hetze

In den letzten Wochen fanden bundesweit zahlreiche Streiks statt, zum Beispiel im Rahmen der Tarifrunde im kommunalen Nahverkehr oder bei der Bahn. Mit der Kampagne „Wir fahren zusammen“ wurde der Kampf gegen die Klimakrise mit dem Kampf für bessere Arbeitsbedingungen im ÖPNV verbunden. Die Verbindung von betrieblichen Kämpfen und politischen Bewegungen ist ein richtiger Schritt hin zu einer kämpferischen Gewerkschaftsbewegung. Mit koordinierten Streikaktionen kann ein viel stärkerer Druck auf die Unternehmen und den Staat ausgeübt werden.

Das ist nötiger denn je: Die Bundesregierung setzt den neoliberalen Kurs mit der Schuldenbremse trotz Rezession weiter durch. Unsoziale Haushaltskürzungen sind die Folgen. Die Forderungen der Unternehmerverbände an die Politik werden immer dreister, sie wollen unter anderem: Steuersenkungen für Unternehmen und Reiche, die Rente kapitalisieren und Einschränkungen des Streikrechts in der kritischen Infrastruktur. Immer häufiger ertönt der Ruf nach einer Neuauflage der Agenda-Politik. Wir schlagen deshalb Alarm: Die Gewerkschaften und Lohnabhängigen müssen den Widerstand gegen die Kürzungen aufnehmen und sich unmittelbar auf größere Angriffe vorbereiten.

Gewerkschaften wie die IG Metall und die GDL haben eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit bei vollem Lohnausgleich in den Tarifkämpfen gefordert. Die GDL konnte nach mehreren kämpferischen Streiks die 35-Stunden-Woche für Schichtarbeitende durchsetzen, allerdings erfolgt die Umsetzung erst schrittweise bis 2029. Der Acht-Stunden-Tag wurde hierzulande nach harten gewerkschaftlichen Kämpfen am 1. Januar 1919 eingeführt. Mehr als 100 Jahre später arbeiten wir immer noch acht Stunden pro Tag, obwohl die Produktivität längst viel kürzere Arbeitszeiten ermöglichen würde. Dem entgegen stehen die Interessen des Kapitals, die stattdessen die tägliche Höchstarbeitszeit oder Ruhezeiten abschaffen wollen.

Stress, Belastung und Druck am Arbeitsplatz sind massiv gestiegen. Besonders Frauen sind davon betroffen, da sie vermehrt in Bereichen arbeiten, die schlecht bezahlt, ohne Tarifbindung und von miesen Arbeitsbedingungen geprägt sind, wie die Pflege, Reinigung oder Erziehung. Hinzu kommt, dass Frauen nach wie vor den größten Teil der Sorgearbeit übernehmen und Kürzungen im Sozialbereich von ihnen aufgefangen werden müssen.

Auch die Lage von Jugendlichen weltweit hat sich drastisch verschlechtert, denn sie sind den vielfachen Krisen am unmittelbarsten ausgesetzt. Sei es der Verlust einer Perspektive eines Planeten der für alle Menschen, auch in Zukunft noch ein belebbares zu Hause bieten kann, oder dem immer weiter zunehmenden Leistungs- und Konkurrenzdruck, dem sie ausgesetzt sind. Auch Schulen werden dabei zum Schauplatz politischer Kämpfe, wenn Vertreter*innen der Bundeswehr, ihr Podium nutzen um Werbung für sich zu machen. Bundeswehr-Offizier*innen sollen die Militarisierung verstärkt an Schulen tragen. All das darf nicht unbeantwortet bleiben. Jugendliche müssen Seite an Seite mit Gewerkschafter*innen gegen diese Krisen kämpfen.

Bei der Rüstung sind sie fix, für die Bildung tun sie nix

Der ÖPNV, die Krankenhäuser und die Schulen werden seit Jahren kaputtgespart. Gleichzeitig fließen Milliarden in die Rüstung. Vorletztes Jahr wurde bereits ein 100-Milliarden-Euro-Paket für die Bundeswehr beschlossen. Die Militärausgaben sollen noch weiter erhöht werden, auf Kosten von Ausgaben für Soziales und Bildung. Clemens Fuest, der Präsident des Wirtschaftsforschungsinstituts ifo hat dazu kürzlich gesagt: „Kanonen und Butter – das wäre schön, wenn das ginge. Aber das ist Schlaraffenland. Das geht nicht. Sondern Kanonen ohne Butter.“ Wir wollen nicht für Krieg und Krise der Regierenden bezahlen und stellen uns der Aufrüstung und den Kriegstreiber*innen entgegen!

Für den sofortigen Stopp aller Waffenlieferungen!

2023 hat Deutschland einen neuen Rekord aufgestellt und Rüstungsexporte im Wert von 11,7 Milliarden Euro genehmigt. Die Waffenlieferungen an Israel haben sich verzehnfacht. Der israelische Staat führt Krieg gegen die Bevölkerung von Gaza. Die israelische Armee hat Zehntausende Zivilist*innen getötet und Städte dem Erdboden gleichgemacht. Schulen, Moscheen und Krankenhäuser wurden bombardiert. Gegen diesen Krieg und die Besatzung ist die internationale Solidarität der Arbeiter*innen notwendig.

Palästinensische Gewerkschaften haben die Arbeiter*innen weltweit dazu aufgerufen Waffenlieferungen an Israel zu stoppen. Gewerkschafter*innen und Aktivist*innen besetzten ein Werk im südenglischen Kent, das zu Instro Precision gehört, der Tochtergesellschaft eines der größten israelischen Waffenhersteller Elbit Systems. Die belgischen Transportarbeitergewerkschaften haben ihre Mitglieder aufgerufen, sich zu weigern, militärisches Gerät zu transportieren, das nach Israel geschickt wird. Die italienischen Basisgewerkschaften USB und SI Cobas blockierten zeitweise die Abfertigung eines Kriegsschiffes im Hafen von Genua. Die Kampfaktionen zeigen welche Bedeutung die Arbeiter*innenkontrolle über die Produktion gerade für die internationale Klassensolidarität hätte. Während sich der Internationale Gewerkschaftsbund (ITUC) klar für einen Waffenstillstand, für die Menschen- und Arbeiterrechte in den besetzten Gebieten einsetzt und die palästinensischen Schwestergewerkschaften stärkt, schweigt der DGB zu den Menschenrechtsverletzungen dort. Wir setzen uns für einen sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand ein!

Gemeinsam gegen AfD und rechte Regierungspolitik!

Es besteht die Gefahr, dass die AfD im Herbst in drei Bundesländern mit jeweils über 30 Prozent stärkste Kraft werden kann. In den letzten Wochen haben bundesweit große Proteste gegen Rechts stattgefunden. Teilweise haben sich daran auch Politiker*innen von SPD und Grünen beteiligt, die sich bei den Protesten als antifaschistisch inszenieren, aber selbst zum Teil für eine Politik im Sinne der AfD stehen. Die regierenden Parteien in Bund und Ländern betreiben eine rechte Politik indem sie „im großen Stil abschieben“ (Olaf Scholz) wollen, die zivile Seenotrettung kriminalisieren, Haft-Zentren an den EU-Außengrenzen anstreben und den Schutzstatus geflüchteter Menschen weitgehend abschaffen wollen. Aber auch indem sie mit regressiven Gesetzen und transfeindlicher Hetze, die queerfeindliche AfD kaum unterbieten. Wir kämpfen gegen die AfD, aber genauso stellen wir uns gegen die Parteien der Kriegstreiber*innen und Verantwortlichen für rassistische Gesetze, Abschiebungen und Kürzungen bei Bildung, Gesundheit und Sozialem. Der Kampf gegen das Erstarken der AfD kann nur erfolgreich sein, wenn wir die Proteste gegen die AfD mit dem Kampf gegen die Ampel-Regierung und ihrer neoliberalen Politik verbinden und linke und klassenkämpferische Positionen in der Gesellschaft stärken.

Klimaschutz heißt Klassenkampf!

Hitzewellen, Flut, Trockenheit: Die Klimakrise ist immer deutlicher zu spüren. Doch Im globalen Süden sind die Auswirkungen noch viel gravierender. Millionen Menschen verlieren dort ihre Lebensgrundlage. Die Wachstumslogik der kapitalistischen Wirtschaft, die Konkurrenz und das Streben nach Profit führen zur Klimakatastrophe. Energiekonzerne und die Auto- und Stahlindustrie verursachen einen großen Anteil der Treibhausgas-Emissionen. Um die Zerstörung des Planeten durch die kapitalistische Produktionsweise wirksam aufzuhalten, müssen die Kämpfe der Klimabewegung mit den Arbeitskämpfen der Beschäftigten verbunden werden. Große Unternehmen müssen in Gemeineigentum unter demokratischer Kontrolle und Verwaltung überführt werden, um alle Arbeitsplätze zu retten und die Produktion auf gesellschaftlich sinnvolle und ökologisch nachhaltige Güter umzustellen. Wir müssen den Kapitalismus überwinden, um Klima und Umwelt zu retten!

Heraus zum 1. Mai 2024!

Gegen die Angriffe auf unsere Arbeits- und Lebensbedingungen können wir nur zusammen und organsiert erfolgreich sein. Dafür brauchen wir eine klassenkämpferische Gewerkschaftsbewegung, die der kapitalistischen Krise solidarische Antworten im Interesse der Lohnabhängigen entgegensetzt. Statt Sozialpartnerschaft und Zugeständnisse an die Unternehmen, brauchen wir kämpferische Gewerkschaften und Widerstand im Betrieb und auf der Straße! Deshalb müssen wir uns als kämpferische Kolleg*innen gegen diesen Kurs in den Gewerkschaften und Betrieben vernetzen und organisieren.

Am 1. Mai wollen wir auch zeigen, dass das Erkämpfen von besseren Arbeitsbedingungen und höheren Löhnen im Hier und Jetzt wichtig ist, aber nicht ausreicht. Unsere Perspektive ist eine befreite Gesellschaft, die nur mit der Überwindung des Kapitalismus verwirklicht werden kann. Das Ziel ist eine sozialistische Gesellschaft, in der die Produktionsmittel nicht länger das Eigentum Einzelner sind und der Profitmaximierung dienen. Wir kämpfen für eine Welt ohne Ausbeutung, Kriege, Umweltzerstörung und Armut.

1. Mai 2024 | 10 Uhr | U Weberwiese (Karl-Marx-Allee/Pariser Kommune)| Klassenkämpferischer Block auf der DGB-Demo

30. April 2024 | 18 Uhr | Leopoldplatz | Demo „Für Frieden und soziale Gerechtigkeit“

1. Mai 2024 | 16:30 Uhr | Südstern | Revolutionäre 1.-Mai-Demonstration

Bericht und Fotos vom Klassenkämpferischen Block 2023

Bei der Gewerkschaftsdemonstration in Berlin beteiligten sich mehrere hundert Menschen am klassenkämpferischen Block. Es gab viele gute Redebeiträge unter anderem von der Kampagne für ein umfassendes Streikrecht. Die Kampagne setzt sich für eine Ausweitung des Streikrechts ein. Das deutsche Streikrecht ist im internationalen Vergleich rückständig, da Streiks in Deutschland nur erlaubt sind, wenn sie von einer Gewerkschaft ausgerufen werden und wenn sich die Ziele für die gestreikt wird, in Tarifverträgen abbilden lassen.

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Heraus zum 1. Mai 2023!

Wir rufen am 1. Mai 2023 dazu auf, sich am Klassenkämpferischen Block auf der Gewerkschaftsdemonstration des DGB zu beteiligen. Das Motto des Blockes lautet in diesem Jahr „Streiken gegen Krieg, Klimakrise und Inflation! – Gewerkschaften und Lohnabhängige in die Offensive!“. Kommt auch am 30. April zur Stadtteildemonstration um 16 Uhr am U Seestraße und am 1. Mai zur Revolutionären Demo am U Boddinstraße.

  • Aufruf zum Klassenkämpferischen Block (PDF)
  • 1. Mai 2023 | 10 Uhr | Platz der Vereinten Nationen | Klassenkämpferischer Block auf der DGB-Demo
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    Erfolgreicher Protest gegen Giffey | 400 Leute beim Klassenkämpferischen Block

    Der klassenkämpferische Block wertet den Protest gegen Berlins regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) als vollen Erfolg. Am Vormittag des 1. Mai beteiligten sich etwa 400 Leute an dem Block auf der Demonstration des DGB.

    Gut 100 Menschen beteiligten sich am lautstarken und sichtbaren Protest gegen die Rede der Bürgermeisterin bei der Abschlusskundgebung des DGB am Brandenburger Tor. »Das waren deutlich mehr Leute, als wir eigentlich erwartet haben,« meint René Arnsburg, einer der Organisator*innen des Protests.
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    Solidarität mit der revolutionären 1. Mai Demonstration

    Das Bündnis für den klassenkämpferischen Block bei der DGB-Demo und der Revolutionären 1. Mai-Demo hat eine Pressemitteilung geschrieben, um gegen die Hetze und Diffamierung in den bürgerlichen Medien Stellung zu beziehen und ihre Solidarität mit der Revolutionären 1.-Mai-Demo und insbesondere dem Anmelder der Demo auszudrücken.

    Seit Tagen hetzen die bürgerlichen Medien gegen die revolutionäre 1. Mai Demonstration. Die Polizei redet jene Gewaltausbrüche herbei, die sie im Vorjahr selbst herbeiführte. Der Zweck der Übung ist klar: Die bundesweit größte antikapitalistische Demonstration am 1. Mai soll in den Augen der Lohnabhängigen diskreditiert werden – also jener Menschen, die die Kosten von Krieg, Preissteigerungen und wirtschaftlichen Einbrüchen tragen sollen.

    In diesem Jahr greifen nicht nur die Polizei, sondern auch bürgerliche Politiker:innen, wie der Neuköllner Bürgermeister Hikel und große Teil der Presse, tief in die Diffamierungskiste. So organisiert der Neuköllner Bürgermeister gleich mehrere Straßenfeste auf der Route der revolutionären 1.-Mai-Demonstration, um diese massiv zu behindern. Zynisch instrumentalisiert er die migrantische Community, die den Rest des Jahres in Neukölln Racial Profiling und anderen Formen der rassistischen Diskriminierung ausgesetzt ist. Am Hermannplatz inszeniert Hikel ein Fest vorgeblich für jene Menschen, die er Immobilienhaien wie Benko ausliefert, die ihrerseits für die Verdrängung der Armen aus dem Bezirk sorgen.

    Darüber hinaus tischen die Presse und das politische Establishment einmal mehr die Lüge auf, dass die revolutionäre 1.-Mai-Demonstration Antisemitismus Raum biete. Das Gegenteil ist der Fall. Dass 2021 palästinensische und jüdische Aktivist:innen Seite an Seite gegen Diskriminierung und Unterdrückung protestierten, war ein klares Zeichen gegen Antisemitismus und Rassismus. Die Verleumdung der Demonstration soll jene Stimmen zum Schweigen bringen, die sich mit dem unterdrückten palästinensischen Volk solidarisieren und so unsere Bewegung spalten. Das werden wir nicht zulassen.

    Medien wie die BZ und die Bild greifen 2022 besonders tief in die Schmutzkiste. Aus wirklichen oder behaupteten Staatsschutz-Quellen werden dreiste Lügen über den Anmelder der Demonstration fabriziert. Die offene Diffamierung stellt nicht nur einen unverschämten Angriff auf seine Persönlichkeitsrechte dar – sie offenbart auch, wie ernst die Polizei und jene Medien, das Demonstrations- und Versammlungsrecht Tausender am Ersten Mai wirklich nehmen.

    Tabea Winter vom Bündnis, erklärt dazu: „Der klassenkämpferische Block solidarisiert sich mit der Revolutionären 1. Mai Demonstration. Die Hetze gegen die Demonstration richtet sich nicht nur gegen die Organisator:innen und Teilnehmenden. Sie ist auch eine Warnung an alle, die sich gegen die Angriffe von Kapital und Staat zur Wehr setzen wollen. Doch wir haben eine Antwort darauf: unsere Solidarität als Klasse, als Arbeiter:innen! Unter dem Motto: ‚Die Reichen sollen zahlen! – Gewerkschaften und Lohnabhängige in die Offensive!’ beteiligen wir uns als klassenkämpferischer Block deshalb sowohl an der DGB-Demonstration als auch an der revolutionären 1. Mai Demonstration.“

    Heraus zum 1. Mai 2022!

    Wir rufen am 1. Mai 2022 dazu auf, sich am Klassenkämpferischen Block auf der Gewerkschaftsdemonstration des DGB zu beteiligen. Das Motto des Blockes lautet in diesem Jahr „Die Reichen sollen zahlen! – Gewerkschaften und Lohnabhängige in die Offensive!“ Kommt auch am 30. April zur Stadtteildemonstration um 15 Uhr am Leopoldplatz im Wedding. Bei der Revolutionären 1.-Mai-Demonstration, rufen wir ebenfalls zu einem klassenkämpferischen Block auf.

  • 30. April 2022 | 15 Uhr | Leopoldplatz | Demonstration
  • 1. Mai 2022 | 10 Uhr | Alexanderplatz | Klassenkämpferischer Block auf der DGB-Demo
  • 1. Mai 2022 | 16:30 Uhr | Hertzbergplatz | Klassenkämpferischer Block auf der Revolutionären 1.-Mai-Demonstration (Start der Demo 18 Uhr)
  • Aufruf:

    Die Reichen sollen zahlen! – Gewerkschaften und Lohnabhängige in die Offensive!

    Während für den Großteil der Bevölkerung die Corona-Pandemie eine massive Belastung ist, konnten die Reichen ihr Vermögen in der Krise noch vergrößern. Die Profite erzielen die Unternehmen auf dem Rücken der Arbeiter*innen. Stress, Kontrolle und hohe körperliche und psychische Belastung sind in Betrieben wie Amazon, Tönnies, bei Lieferdiensten und vielen anderen Alltag für die Beschäftigten. Lohnabhängige sind von Massenentlassungen, Kurzarbeit, Union Busting, Schikanen vom Jobcenter und hohen Mieten betroffen. Hinzu kommen aktuell die Preissteigerungen bei vielen Lebensmitteln, Heizung, Sprit und Strom. Für Erwerbslose und Geringverdiener*innen werden Obst, Gemüse und eine warme Wohnung zu Luxusgütern. Frauen, besonders Alleinerziehende, trifft die Situation besonders hart. Unbezahlte Praktika, miese Löhne in der Ausbildung, fehlende Mittel für Bildung: für die Jugend der arbeitenden Klasse kann diese Gesellschaft keine Zukunft anbieten. Eine Perspektive für uns alle kann nur der gemeinsame Kampf gegen dieses System sein!
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    Bericht, Fotos und Beiträge vom 1. Mai 2021

    Am 1. Mai 2021 beteiligten sich etwa 2000 Menschen an der klassenkämpferischen Demonstration in Berlin unter dem Motto „Nicht auf unserem Rücken – Gewerkschaften und Lohnabhängige in die Offensive! Gemeinsam gegen die Krise!“. Da der DGB keine Demonstration organisiert hatte, haben über 20 Initiativen zu einer eigenen klassenkämpferischen Demonstration aufgerufen. Bei der Revolutionären 1.-Mai-Demonstration in Berlin-Neukölln waren über 25.000 Menschen. Die Demo konnte aufgrund von massiven Angriffen der Berliner Polizei nicht nach Kreuzberg ziehen.

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    Heraus zum 1. Mai 2021! Shutdown Capitalism! Aufruf vom klassenkämpferischen Block zum 1. Mai 2021

    In der aktuellen Situation der Corona-Krise wird besonders deutlich, dass die Profite der Konzerne im Kapitalismus an erster Stelle stehen. Das zeigt sich sowohl im Umgang mit der Pandemie, beim kaputtgesparten Gesundheitssystem, als auch bei der Verteilung von Impfstoffen. Beschäftigte im Krankenhaus, bei Lieferdiensten oder im Supermarkt werden weiterhin mies bezahlt. Gleichzeitig bekommen Konzerne wie Lufthansa und TUI Milliarden an Steuergeldern und Unternehmen wie Amazon, Aldi und Google, erzielen auch in der Krise höhere Gewinne. Während Milliarden Menschen weltweit unter der Armutsgrenze leben, keine Einnahmen haben und keine Unterstützung bekommen, hat sich das Vermögen der Reichen in der Corona Krise weiter vergrößert.

    Gesundheit für alle statt Profite für die Wirtschaft!

    Die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie betreffen größtenteils nur den Bereich der Freizeit, während in Großbetrieben wie bei Tönnies, Amazon und vielen anderen die Beschäftigten weiter in großen Gruppen arbeiten müssen und ihre Gesundheit aufs Spiel setzen. Arbeiter*innen müssen jeden Tag in vollen S-Bahnen zur Arbeit fahren. Sie sind stundenlang mit anderen in Großraumbüros, in Bildungseinrichtungen oder in Fabriken und riskieren dabei eine Ansteckung mit Corona. Menschen, die im Niedriglohnsektor arbeiten und wo auch Homeoffice nicht möglich ist, haben ein erhöhtes Infektionsrisiko. Hinzu kommt die Angst vor dem Jobverlust. Von Entlassungen sind insbesondere Menschen in Teilzeit und mit befristeten Arbeitsverträgen betroffen sowie Minijober*innen und Solo-Selbstständige, die keine Aufträge mehr bekommen. Wir wollen, dass die Krise nicht auf unserem Rücken ausgetragen wird! Die Reichen sollen zahlen!

    Gemeinsam kämpfen gegen die rassistischen Ausbeutungsverhältnisse!

    Insbesondere Leiharbeiter*innen haben ein deutlich höheres Risiko an Corona zu erkranken und erleiden häufiger einen schweren Verlauf. 40 Prozent der Leiharbeiter*innen haben keinen deutschen Pass. In der Fleischindustrie oder beim Baugewerbe werden migrantische Arbeiter*innen als Leiharbeiter*innen oder als Werksvertragsbeschäftigte zu Dumpinglöhnen ausgebeutet. Miserable Arbeitsbedingungen haben auch Erntearbeiter*innen, die oft ohne Krankenversicherung angestellt werden und zu Niedriglöhnen Schwerstarbeit leisten müssen. Im Mai 2020 streikten etwa 200 Erntearbeiter*innen des Spargel- & Erdbeerhofs Ritter in Bornheim bei Bonn gegen die schlechten Bedingungen und fehlende Lohnzahlungen. Schluss mit den Dumpinglöhnen! Solidarität mit den migrantischen Arbeiter*innen!

    Who cares?

    Durch die Corona-Krise wurden auch die patriarchalen Verhältnisse verstärkt. Denn vor allem Frauen kümmern sich zusätzlich zu ihrer Lohnarbeit um die Kinderbetreuung, wenn Schulen und Kitas geschlossen sind. Sorge-Arbeit ist zwar eine sehr wichtige gesellschaftliche Aufgabe, sie wird jedoch schlecht bezahlt und die Arbeitsbedingungen sind hart. Überwiegend Frauen arbeiten im Bereich der Gesundheitsversorgung und in der Kinderbetreuung. In Deutschland arbeiten vor allem Frauen aus Osteuropa in Privathaushalten als Altenpflegerinnen, häufig rund um die Uhr, 7 Tage die Woche. Wir wollen, dass die Sorgearbeit von allen gleichermaßen und gemeinsam gemacht wird. Weg mit der sexistischen Arbeitsteilung, für den Feminismus kämpfen!


    Keine Profite mit unserer Gesundheit!

    Die Krankenhausfinanzierung funktioniert über die so genannten Fallkostenpauschalen, die aus Krankenhäusern auf Gewinn orientierte Fabriken macht. Entscheidungen über Behandlungen und Dauer des Krankenhausaufenthaltes werden nicht allein nach medizinischen Kriterien getroffen, sondern vermehrt danach, was sich gewinnbringend abrechnen lässt. Um Kosten zu sparen wird Personal abgebaut, werden Löhne und Gehälter gesenkt oder einzelne Abteilungen ausgelagert. Für die Patient*innen und die Beschäftigten ist das eine Katastrophe. Beschäftigte, die sich organisieren, um gegen diese Missstände zu kämpfen, werden von den Krankenhaus-Leitungen unter Druck gesetzt. Es gab zum Beispiel eine versuchte Kündigung einer aktiven Kollegin bei der Asklepios-Klinik in Hamburg, welche über die mangelhafte Besetzung der Intensivstationen berichtet hatte. Nach starken Protesten zog Asklepios die Kündigung zurück. Wir wollen Krankenhäuser, in denen die Bedürfnisse der dort Arbeitenden und der Patient*innen im Vordergrund stehen und keine Krankenhauskonzerne, die Gewinne auf Kosten unserer Gesundheit machen!

    Patente töten!

    In Konkurrenz zueinander werden weltweit Impfstoffe entwickelt, anstatt gemeinsam zu forschen und wissenschaftliche Erkenntnisse zu teilen. Durch die Patente haben Unternehmen die Verfügungsgewalt über die Impfstoffe und machen damit Gewinne. Ein Großteil der Weltbevölkerung im globalen Süden wird von der Impfung ausgeschlossen. Deutschland und andere reiche Industriestaaten blockieren in der Welthandelsorganisation die Aussetzung der Patentrechte, um die Profite der Pharmaindustrie zu schützen. Pharmakonzerne enteignen! Gleicher Zugang zu Impfstoff für alle!

    Klassenbewusste Organisierung gegen Kapitalismus, Rassismus und Patriarchat!

    Gegen die herrschenden Zustände können wir nur gemeinsam etwas ausrichten. In verschiedenen Bereichen schließen sich Beschäftigte zusammen, um für ihre Rechte zu kämpfen. Am 1. Mai 2021 wollen wir diesen Basisinitiativen Raum geben, um von ihren Kämpfen und Erfahrungen zu erzählen und uns solidarisch aufeinander beziehen.

    Wir nehmen das Pandemiegeschehen ernst und wollen das Infektionsrisiko auf unseren Versammlungen deswegen minimieren. Deshalb tragt während den gesamten Aktionen eine medizinische Maske und haltet den Mindestabstand ein!

    Heraus zum 1. Mai:
    Klassenkämpferische Demonstration | 11 Uhr | Hackescher Markt
    Revolutionäre 1.-Mai-Demo | 17 Uhr | Hermannplatz

    Kommt auch am 30.04. zur Demo „Von der Krise zur Enteignung!“ um 17 Uhr am Leopoldplatz im Wedding.

    1. Mai 2021: Kommt zur klassenkämpferischen Demonstration! 11 Uhr Hackescher Markt

    Da der DGB am 1. Mai 2021 in Berlin keine große zentrale Demonstration veranstalten wird, haben wir uns zusammen mit anderen Gruppen und Initiativen wie der Vernetzung für kämpferische Gewerkschaften, Hände weg vom Wedding und dem Solidaritätsnetzwerk dazu entschlossen am 1. Mai eine eigene klassenkämpferische Demonstration zu organisieren. Ein Verzicht auf öffentlichen Protest auf der Straße ist für uns angesichts der Notwendigkeit gerade in der Krise klassenkämpferisch gegen die Angriffe von Staat und Kapital aktiv zu sein, keine Option. Wir nehmen das Pandemiegeschehen aber sehr ernst und wollen das Infektionsrisiko auf unserer Demonstration durch Masken und Abstand minimieren. Hier ist unser gemeinsamer Aufruf:
    „1. Mai 2021: Kommt zur klassenkämpferischen Demonstration! 11 Uhr Hackescher Markt“ weiterlesen

    Heraus zum 1. Mai! Der Kapitalismus ist die Krise!

    Durch die Corona-Pandemie zeigt sich die Unfähigkeit des Kapitalismus menschliche Bedürfnisse zu befriedigen besonders deutlich. Die Profitorientierung steht einem guten Leben für alle im Weg und gefährdet unsere Gesundheit. Dieses Jahr findet die DGB-Demonstration wegen Corona nicht statt. Auch unseren klassenkämpferischen Block wird es leider nicht geben. Trotzdem gibt es genügend Gründe am 1. Mai aktiv zu werden. Wir schließen uns dem Aufruf des revolutionären 1.-Mai-Bündnis zu dezentralen Aktionen an und legen unseren Schwerpunkt dabei auf kassenkämpferische Interventionen. Macht mit und überlegt euch für den 1. Mai kreative Aktionen an Orten kapitalistischer Ausbeutung. Achtet dabei auf genügend Abstand, tragt Masken und Handschuhe. Unser Widerstand gegen die kapitalistische Profitlogik, gegen Rassismus und gegen die patriarchalen Verhältnisse macht keine Pause, denn die herrschenden Zustände sind nicht hinnehmbar!
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