Unterstützt die CFM-Beschäftigten

Einladung zur Gründung eines Solidaritätskomitees
Die Beschäftigten der CFM (Charité Facility Management) kämpfen für einen Tarifvertrag und gegen Hungerlöhne und Prekarisierung. Hier gibt es teilweise Löhne von 5,50 Euro, Einsatz von LeiharbeiterInnen und Befristungen von Arbeitsverträgen. Und das in einem Betrieb, der zu 51 Prozent dem Land Berlin gehört! Wir wollen den Kampf der CFMKollegInnen unterstützen und diese Unterstützung auch dazu nutzen grundsätzlich gegen Ausgliederungen bei öffentlichen Unternehmen, Niedriglöhne und schlechte Arbeitsbedingungen vorzugehen.

Das Treffen findet statt am Donnerstag, 12. Mai um 18 Uhr
Im Sprengelhaus, Sprengelstr. 15 (U Amrumer Straße)

Es laden ein:
• Carsten Becker, ver.di-Betriebsgruppenvorsitzender Charité*
• Kati Ziemer, Mitglied Streikleitung CFM*
• Birgit Buhse, Mitglied der Streikleitung Charité / ver.di-Betriebsgruppe*
• Michael Knop, Mitglied Streikleitun Charité / ver.di-Betriebsgruppe*
• Ralf Stiny, Mitglied Streikleitung Charité / ver.di-Betriebsgruppe*
• Marko Jurković, Mitglied Streikleitung und Tarifkommission Charité*
• Maik Sosnowsky, Streikleitung ver.di CFM*
• Alexandra Arnsburg, Mitglied im Landesbezirksvorstand ver.di Berlin-
Brandenburg*

* Funktionsangaben dienen nur zur Kenntlichmachung der Person

Kontakt:
Carsten Becker: Tel. 0171/9380303 // carsten.becker@verdi-berlin.de

Veranstaltung: Klassenkampf – Kalter Kaffee oder aktuell wie nie?

Am 1. Mai war in Berlin und bundesweit die Parole „Klasse gegen Klasse“ oft auf Transparenten und Plakaten zu lesen. Der Klassenbegriff scheint innerhalb der linken Bewegung wieder stärker eine Rolle zu spielen. Die BRD als Klassengesellschaft zu bezeichnen wird allerdings im vorherrschenden öffentlichen Diskurs als veraltet und nicht mehr zutreffend angesehen. Andere Begriffe wie Milieus oder Lebensstile kennzeichnen jedoch nur Erscheinungen, ohne die Abhängigkeit von Lohnarbeit ins Zentrum zu stellen. Insgesamt sind in der BRD 36 Millionen abhängig beschäftigt. Davon sind noch 30 Prozent im industriellen Sektor tätig.

Die Arbeiterklasse ist nicht verschwunden – sie ist jedoch in der Öffentlichkeit kaum mehr als organisierter gesellschaftlicher Faktor wahrnehmbar. Dabei ist der Klassenkampf auch in der BRD permanent im Gange. Allerdings in erster Linie als Klassenkampf von oben: Sozialabbau, niedrige Löhne, Erhöhung des Renteneintrittsalters, Bildungsabbau, der Ausbau des Repressionsapparates und vieles mehr. Staat und Kapital führen einen Angriff auf die Lohnabhängigen nach dem nächsten durch. Eine entschlossene und kämpferische breite Bewegung dagegen ist jedoch noch nicht entstanden. Doch es gibt auch in einigen Bereichen Gegenwehr der Lohnabhängigen, wie zum Beispiel der Streik der Lokführer oder der Charité-Beschäftigten in Berlin. Insgesamt sind klassenkämpferische KollegInnen am Arbeitsplatz jedoch in der Minderheit, Vereinzelung und Passivität überwiegen. Die linke Bewegung hat wenn es um das Thema Arbeitskämpfe geht oft wenig Interesse. Es fehlen die Kontakte zu den Beschäftigten und die eigene Lohnarbeit oder Erwerbslosigkeit wird häufig nicht als Kampffeld betrachtet. Deshalb bleibt es oft bei der rein theoretischen Beschäftigung mit der Arbeiterklasse in marxistischen Seminaren. Um den Klassenkampf von unten zu stärken bedarf es aber auch einer gemeinsamen Praxis von Beschäftigen, SchülerInnen, Studierenden und Erwerbslosen im Betrieb, im Stadtteil und natürlich auf der Straße.

Bei der Veranstaltung werden der marxistische Soziologe Werner Seppmann, Autor des Buches: „Die verleugnete Klasse“ und Willi Hajek, linker Basisaktivist und Autor aus Berlin, unter anderem folgende Fragen diskutieren: Was ist heute unter Arbeiterklasse konkret zu verstehen? Was ist die Ursache für die mangelnde Widerstandskraft der Arbeiterklasse gegen die Angriffe des Kapitals und wie kann das Klassenbewusstsein der Lohnabhängigen gestärkt werden? Welche Rolle spielt die Klasse der Lohnabhängigen bei der Überwindung des Kapitalismus? Wie kann eine klassenkämpferische Praxis heute aussehen? Welche Erfahrungen bei betrieblichen und gewerkschaftlichen Basiskämpfen gibt es?

Außerdem wird ein Vertreter des klassenkämpferischen Blockes die Initiative vorstellen und die Intentionen erläutern. Die Veranstaltung wird vom Roten Abend zusammen mit dem klassenkämpferischen Block organisiert

Mittwoch| 1. Juni 2011 | 20 Uhr | Stadtteilladen Zielona Gora | Grünbergerstr. 73

www.klassenkampfblock.blogsport.de, www.interkomm.tk

Solidarität mit dem Streik der Charité-Beschäftigten

Seit dem 2. Mai 2011 streiken die Beschäftigten des Berliner Universitätsklinikum Charité. Gestreikt wird für 300 Euro mehr für alle KollegInnen, für mehr Personal, verbesserte Arbeitsbedingungen und eine höhere Vergütung. Am Universitätsklinikum Charité stimmten in einer Urabstimmung 93 Prozent der Mitglieder von ver.di für einen unbefristeten Streik. Die mittleren Einkommen an der Charité liegen etwa 14 Prozent unter denen vergleichbarer Kliniken. Zu dem ständig sinkenden Einkommen kommt eine seit Jahren anwachsende Arbeitsbelastung durch Arbeitsintensivierung und zusätzlichem Stellenabbau hinzu, welche die Beschäftigten an die Grenze ihrer Belastungsfähigkeit bringt. Ein Großteil der nichtmedizinischen und nichtpflegerischen Leistungen (z. B. Catering, Reinigung und Logistik) wurde zudem vor einigen Jahren in die eigens zu diesem Zweck gegründete Charité Facility Management GmbH (CFM) ausgegliedert, um weitere 20 Millionen Euro im Jahr einzusparen.

Solidaritätserklärungen können an : carsten.becker@verdi-berlin.de und bettina.weitermann@verdi-berlin.de geschickt werden!

Bericht mit Fotos: Klassenkämpferischer Block am 1. Mai 2011

Die DGB-Demonstration in Berlin startete am Wittenbergplatz mit laut Polizei nur 1 500 TeilnehmerInnen. Der klassenkämpferische Block mit etwa 500 TeilnehmerInnen lief hinter der GEW am Ende der Demonstration. Auch in diesem Jahr hatte das Vorbereitungskomitee des DGB wie bereits 2010 einen Lautsprecherwagen des klassenkämpferischen Blockes genehmigt. Die junge GEW unterstützte den Block. Vom Lauti gab es kurze Beiträge zu Themen wie den arabischen Revolten, gegen Krieg und gegen Atomkraft. Außerdem gab es eine Rede von einem Lokführer und Beiträge von linken Gewerkschaftern aus Italien und Frankreich.
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