Seit Mai 2011 halten die Arbeiter*innen von Vio.Me im griechischen Thessaloniki den Betrieb besetzt. Sie haben eine Kooperative gegründet und führen die Produktion mit einer selbst gewählten kollektiven Leitung fort.
Statt Baustoffen werden jetzt Seifen und ökologische Reinigungsmittel hergestellt, die durch solidarische Strukturen in vielen europäischen Ländern vertrieben werden. Die Kolleg*innen haben gezeigt, dass selbst inmitten der Krise die Vision verwirklicht werden kann, dass die Produktion von denjenigen betrieben wird, die den eigentlichen gesellschaftlichen Reichtum schaffen.
Derzeit ist Vio.Me akut bedroht, da der griechische Staat die Zwangsversteigerung beschlossen hat. Der Regisseur Dario Azzellini hat den Film „Occupy, Resist, Produce – Vio.Me“ über die besetzte Fabrik gemacht. Wir wollen ihn bei unserem Offenen Treffen gemeinsam anschauen und überlegen, wie wir die Arbeiter*innen von Vio.Me von hier aus unterstützen können. Dazu haben wir Kolleg*innen aus der Griechenland-Solidarität eingeladen.
Offenes Treffen | Montag | 15.02.2016 | 19 Uhr | Café Commune | Reichenberger Str. 157

Der deutschen Wirtschaft gehe es gut, heißt es allerorts. Doch im Kapitalismus beinhaltet der Vorteil der einen unmittelbar den Nachteil der anderen. Auch hierzulande profitieren keineswegs alle. Die Stärke der auf Exporte setzenden Wirtschaft basiert auf intensivierter Ausbeutung der Arbeiter_innen und Angestellten. In den vergangenen Jahrzehnten wurde der Niedriglohnsektor massiv ausgebaut, prekär Beschäftigungsverhältnisse ersetzen zunehmend die schon immer beschissene, aber zumindest einigermaßen planbare alltägliche Ausbeutung. Mit dem Zusammenbruch der Sozialdemokratie unter den Bedingungen eines radikalisierten Kapitalismus entsorgten die Herrschenden die letzten Reste der durch die Arbeiter_innenklasse erkämpften sozialen Errungenschaften.