Aufruf der FAU Berlin zur Demo am Samstag 4. Juni, 14 Uhr am Hackeschen Markt:
Mit unserer Basisgewerkschaft, der Freien Arbeiterinnen und Arbeiter Union (FAU) Berlin, gewinnen wir unsere Arbeitskonflikte oft nach kurzer Zeit. Schließlich sind die Verstöße der Bosse meist jenseits von Gut und Böse, weshalb oft schon ein kleineres Säbelrasseln zur Einsicht und Erfüllung unserer Forderungen führt. Doch derzeit stecken wir in mehreren zähen Lohnkämpfen! So haben unsere acht rumänischen Kollegen, die beim Bau des Konsumtempels „Mall of Berlin“ perfide ausgebeutet wurden, nach über zwei Jahren Kampf noch immer keinen Lohn gesehen! Die Verantwortlichen verstecken sich hinter einer Kette von Subunternehmen und versuchen uns mit langwierigen Gerichtsprozessen zum Aufgeben zu bringen.
Ein anderer Kollege wurde von einem Restaurant um über 1.000 Euro geprellt. Das ist zwar alles andere als untypisch für die Gastrobranche. Doch in diesem Fall will der Boss nicht nur partout nicht zahlen, sondern hat zusätzlich eine einstweilige Verfügung gegen uns erwirkt. Der FAU Berlin ist es nun bei Strafe von bis zu sechs Monaten Haft oder 250.000 Euro Buße untersagt, öffentlich Anschuldigungen gegen das Restaurant zu erheben. Es läuft bereits eine Untersuchung wegen Nötigung gegen einen unserer Genossen! Anstatt dass der Boss die für ihn läppische Summe endlich bezahlt, steckt er sein Geld lieber in Anwälte und Gericht.
Immer öfters sind wir Ziel solcher juristischer Angriffe. Das ging schon soweit, dass es der FAU Berlin im Jahr 2010 untersagt war, sich „Gewerkschaft“ zu nennen. Die Strategie der Bosse ist dabei offensichtlich. Sie scheuen keine Kosten, wenn es darum geht eine kämpferische Gewerkschaft mundtot zu machen. An den KollegInnen, die sich zu wehren trauen, soll ein Exempel statuiert werden. Denn auf keinen Fall sollen weitere Beschäftigte auf die Idee kommen, ihre Rechte einzufordern. Und die Chefs wissen, dass es sich kaum ein/e ArbeiterIn leisten kann, Gerichtsprozesse zu führen. Vor dem Recht sind wir eben nur scheinbar alle gleich.
Die Bosse haben aber diese Rechnung ohne die FAU Berlin und ihre FreundInnen gemacht! Als solidarische Gewerkschaft kämpfen wir mit vielseitigen Mitteln bis zum Schluss. Wir zählen aber auch auf Unterstützung „von außen“. Zeigt euch solidarisch mit den kämpfenden KollegInnen und kommt auf die Demo! Ein Angriff auf eine/n, ist ein Angriff auf uns alle!
Kein Boss und kein Gericht wird uns zum Schweigen bringen! Gewerkschaftsfreiheit verteidigen!
DEMONSTRATION am Samstag 4. Juni, 14 Uhr am Hackeschen Markt.