Bericht von Videokundgebung in Kreuzberg

Am 27. April 2012 versammelten sich etwa 120 Menschen bei sommerlichen Temperaturen am Heinrichplatz zu einer Video-Kundgebung unter dem Motto „Internationale Kämpfe gegen Krise und Kapital. Bei der vom Klassenkämpferischen Block organisierten Kundgebung wurden kurze Videos zu Arbeitskämpfen und sozialen Kämpfen in der BRD und in anderen Ländern wie Griechenland, USA und Ägypten gezeigt.

Das erste Video handelte von einer Hausbesetzung im New Yorker Stadtteil Brooklyn. Im Dezember 2011 hat eine obdachlose Familie ein zwangsgeräumtes Haus besetzt. Sie wurde dabei von der Nachbarschaft und durch die Occupy Bewegung unterstützt. Danach gab es ein Video zu kämpfenden StahlarbeiterInnen in Griechenland. Die StahlarbeiterInnen begreifen sich als Bollwerk gegen die Angriffe auf Löhne und Arbeitszeiten in ganz Griechenland. Die Unternehmensführung will ihren Lohn auf 500 Euro absenken. Sie sollen nur noch 5 Stunden am Tag arbeiten und auf 40 Prozent des Lohnes verzichten. Seit November 2011 kämpfen sie gegen diesen Angriff und erhalten sehr viel Solidarität aus der Bevölkerung. In den Mainstream-Medien wird kaum über den Streik berichtet. Ein Interview mit einem der griechischen Stahlarbeiter ist in der 1.-Mai-Zeitung vom Klassenkämpferischen Block abgedruckt.

Zwei weitere Videos gingen auf den Generalstreik im Baskenland und im spanischen Staat ein. Dabei wurde eine Aktion mit Farbeimern gegen den Sitz des Unternehmerverbandes von Navarra in Pamplona im Baskenland gezeigt. Auch im spanischen Staat wollen Regierung und Unternehmer die Arbeitsbedingungen massiv verschlechtern und die Rechte der ArbeiterInnen einschränken. In einem Redebeitrag wurde auf die Ausgrenzung am Jobcenter hingewiesen. Viele EU-BürgerInnen sollen künftig kein Hartz IV mehr bekommen. Ein Video gab einen Überblick über verschiedene Arbeitskämpfe, die in den letzten Jahren in der Region Duisburg und Düsseldorf geführt wurden. Die ArbeiterInnen haben gegen Leiharbeit, Entlassungen und Werkschließungen gekämpft. Ein weiteres Video gab Eindrücke des internationalen Aktionstages M31 in Frankfurt am Main. Gegen die autoritäre und neoliberale Krisenpolitik der EU sind vom 16. bis 19. Mai weitere Aktionstage in Frankfurt am Main geplant. Ein Streik gegen miserable Arbeitsbedingungen und Hungerlöhne in Kairo war das Thema eines anderen Kurzfilms. Außerdem wurde in einem Redebeitrag auf einen Lohnkampf in einem Spätkauf-Laden in Berlin-Friedrichshain eingegangen.

Zum Schluss wurde auf die Demonstrationen am 1. Mai hingewiesen und zur Teilnahme am klassenkämpferischen Block auf der Gewerkschaftsdemo, die um 9 Uhr am Hackeschen Markt beginnt, sowie auf der revolutionären Demonstration, die um 18 Uhr am Lausitzer Platz startet, aufgerufen.

Klassenkampfblock | April 2012