WAC-Mann organisiert Streik in der besetzten Westbank

Am 16. Juni 2011 traten 35 palästinensische ArbeiterInnen vom Salit-Steinbruch in Mishor Adumin, einer Siedlung in der Nähe von Ost-Jerusalem, in den Streik. Die unabhängige gewerkschaftliche Organisation WAC-MAAN hat den Streik mit organisiert. Die ArbeiterInnen fordern ein Ende von Ausbeutung, Erniedrigung und miserablen Arbeitsbedingungen. Sie kämpfen für einen Tarifvertrag. Der Streik soll solange fortgesetzt werden bis die Vereinbarung unterzeichnet wird.

Informationen zum Streik bei WAC-MAAN auf englisch

Linke Interventionen in die Arbeitswelt gestern und heute

In den 70er Jahren sind Tausende linke Aktivist_innen aus politischen Gründen in die Betriebe gegangen. Diese Betriebsarbeit wurde von den unterschiedlichen politischen Gruppen als Beitrag zu einer revolutionären Veränderung der Gesellschaft verstanden. Welche unterschiedlichen Perspektiven und Vorgehensweisen es dabei gab, werden Jan Ole Arps, Autor des kürzlich im Verlag Assoziation A herausgegebenen Buches „Frühschicht – Linke Fabrikintervention in den 70er Jahren“ und der ehemalige Betriebsaktivist Peter Bach skizzieren. Dabei wird es um die Erfolge, aber auch um die Grenzen der Betriebsintervention gehen.
Im zweiten Teil der Veranstaltung stellen wir uns die Frage, wie heute, wo die Großfabriken zumindest hierzulande an Bedeutung verloren haben, linke Interventionen in Arbeitskämpfe aussehen können. Aktivist_innen aus dem Care-Bereich, der Kampagne gegen Leiharbeit, dem Klassenkampfblock sowie aus dem Erwerbslosenbereich werden konkrete Beispiele für solche Interventionen vorstellen. Die Diskussion über die Erfolge, aber auch die Grenzen, auf die die Aktivist_innen stoßen, wird Gegenstand der gemeinsamen Debatte sein.

Infoveranstaltung mit:

Jan Ole Arps, Herausgeber des Buches Frühschicht
Peter Bach, Gewerkschaftler
Aktivist_innen, die an Kämpfen am Arbeitsplatz und im Jobcenter beteiligt sind

11.07.11 | 19.00 Uhr | Tristeza | Pannierstraße 5 | Neukölln

Veranstaltung mit spanischer Basisgewerkschaft aus Andalusien: Hasta la vista, sindicalista?

Seit Ende Mai gehen in Spanien Zehntausende Menschen auf die Straße und besetzen öffentliche Plätze. Die aktuelle Bewegung ist der bisherige Gipfelpunkt des Protestes gegen den harten Sparkurs und die drastischen Sozialkürzungen der Regierung. Gegen die stetige Verschlechterung der Lebens- und Arbeitsbedingungen wird aber nicht erst seit dem Mai 2011 gekämpft.

2007 gründete sich im Süden Spaniens, in Andalusien, die Basisgewerkschaft SAT (dt. Gewerkschaft andalusischer Arbeiter_innen) als Nachfolgeorganisation der Landarbeiter_innengewerkschaft SOC. Sie ist eine der größten und erfolgreichsten alternativen Gewerkschaften Spaniens und bezeichnet sich als „antikapitalistische Klassen-gewerkschaft“, „basisdemokratisch, unabhängig und „antipatriarchal“. Erfolgreich kämpft sie für bessere und würdige Arbeitsbedingungen. Das bleibt nicht ohne Konsequenzen: Die spanische und andalusische Regierung antwortet mit einer Welle von Repression.

328.054€ Bußgeld & 38 Jahre & 9 Monate Gefängnis

Das betrifft keine Einzelperson, sondern ist gegen die über 10.000 Mitglieder der SAT gerichtet. Die Polizei nahm viele bekannte Gewerkschafter_innen fest und verhängt(e) sehr hohe Bußgelder. Auch vor Scheinprozessen, bei denen Aktivist_innen der Gewalt gegenüber der Polizei bei erwiesenermaßen friedlichen Aktionen zivilen Ungehorsams beschuldigt werden, schreckt der Staatsapparat nicht zurück. Die SAT agiert in einer der ärmsten Regionen Spaniens, wo die Arbeitslosigkeit mittlerweile auf über 30% angestiegen ist. Aufgrund ihrer Größe und ihrer Unabhängigkeit von Parteien, Interessengruppen, Stiftungen etc. bedeutet daher diese starke, auf den ökonomischen Ruin abzielende Repression einen krassen Einschnitt in ihre Handlungsfähigkeit – Ziel ist es offensichtlich, die SAT zu zerschlagen. Das dürfen wir nicht zulassen! Deshalb: Aktive Solidarität mit der SAT organisieren!

23.06.2011 | 19:00 | FAU-Lokal | U Rosa-Luxemburg-Platz

Informationsveranstaltung mit anschließender Diskussion mit Miguel Sanz, aktives Mitglied der SAT Sevilla und Teil derBewegung »Democracia real ya!«

Organisiert von: FAU-Berlin, Jour Fixe Gewerkschaftslinke Hamburg, Blauer Montag, labournet.tv Unterstützt von: t.i.e, Arbeitskreis Internationalismus in der IG-metall, Forum Betrieb, Gewerkschaft und soziale Bewegung Berlin, Gruppe soziale Kämpfe, Avanti-Berlin, Komitee für Gewerkschaftsfreiheit, Inicjatywa Pracownicza (IP), netzwerk IT

Veranstaltung: Nehmen wir uns die Stadt zurück!

Unsere Stadt verändert sich. Berlin wird zusehends zu einer europäischen Metropole, in deren Innenstadt immer weniger Menschen mit geringen Einkommen leben können. Steigende Mieten und die Privatisierung anderer öffentlicher Güter wie Wasser, Energie und öffentlicher Verkehr erhöhen die Lebenskosten massiv. Wer sich das nicht leisten kann, wird an den Rand gedrängt. Derweil fahren private Investor_innen mit dem Handel der lebensnotwendigen Güter immer mehr Gewinne ein. Es ist eine politische Entscheidung, diesem Prozess keine Grenzen zu setzen: Auf dem Wohnungsmarkt beispielsweise können die Vermieter_innen bei Neuvermietungen jeden Preis nehmen, den sie wollen, Mietobergrenzen gibt es nicht. Auch eine der letzten Möglichkeiten zur politischen Steuerung des Wohnungsmarktes hat der rot-rote Senat aus der Hand gegeben, indem er in den letzten Jahren 150.000 landeseigene Wohnungen privatisierte.

Podiumsdiskussion mit Spreepirat_innen, S-Bahn-Tisch, Avanti, Gruppe soziale Kämpfe
Dienstag | 21. Juni 2011 | 19 Uhr | Festsaal Kreuzberg
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Audio-Mitschnitt von Veranstaltung zur Arbeiterklasse

Am 1. Juni 2011 fand im Zielona Gora in Berlin-Friedrichshain eine vom Roten Abend und dem Klassenkämpferischen Block organisierte Veranstaltung zum Thema „Klassenkampf – Kalter Kaffee oder aktuell wie nie?“ statt. Etwa 60 Personen nahmen an der Veranstaltung teil. Nach einer kurzen Begrüßung und Vorstellung der VeranstalterInnen referierten der marxistische Soziologe Werner Seppmann und der Berliner Basisaktivist und Autor Willi Hajek. Seppmann ging auf die soziostrukturellen Veränderungen der Klasse der Lohnabhängigen ein und definierte als den Kern der Lohnabhängigenklasse die strukturell handlungsfähigen Teile der Klasse. Hajek ging auf die Veränderungen seit den 1970er Jahren, wie die Zerlegung der Großbetriebe, die Auslagerung von Produktionsprozessen und die Prekarisierung ein.
Beitrag von Werner Seppmann (mp3 | 41 Minuten | 11 MB)
Beitrag von Willi Hajek (mp3 | 24 Minuten | 7 MB)
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Keine Ruhe bei Charité und CFM – Solidaritätsveranstaltung

Die Streiks bei der Charité und Charité Facility Management (CFM) haben die Lage der Beschäftigten im Gesundheitswesen ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Wir wollen diskutieren:

– wie können die Beschäftigten in ihrer Auseinandersetzung unterstützt werden?
– wie kann die Spaltung in verschiedene Belegschaften (Charité, Vivantes, CFM etc.) überwunden werden?
– wie erreichen wir eine Wiedereingliederung der CFM in die Charité und weitere Rekommunalisierungen privatisierter Bereiche?
Es sprechen: Stephan Gummert, ver.di-Betriebsgruppe Charité*, Kati Ziemer, ver.di-Streikleitung CFM*, Volker Gernhardt, Betriebsrat Vivantes* Außerdem zur Debatte eingeladen sind: VertreterInnen der Linken und SPD *Funktionsangaben dienen nur zur Kenntlichmachung der Person

Wo: ND-Haus, Seminarraum 1, Franz-Mehring-Platz 1 (Nähe S-Ostbahnhof, Bus 240)
Wann: 18:00 Uhr

Veranstalter: Solidaritätskomitee für die CFM-Beschäftigten

Unterstützt die CFM-Beschäftigten

Einladung zur Gründung eines Solidaritätskomitees
Die Beschäftigten der CFM (Charité Facility Management) kämpfen für einen Tarifvertrag und gegen Hungerlöhne und Prekarisierung. Hier gibt es teilweise Löhne von 5,50 Euro, Einsatz von LeiharbeiterInnen und Befristungen von Arbeitsverträgen. Und das in einem Betrieb, der zu 51 Prozent dem Land Berlin gehört! Wir wollen den Kampf der CFMKollegInnen unterstützen und diese Unterstützung auch dazu nutzen grundsätzlich gegen Ausgliederungen bei öffentlichen Unternehmen, Niedriglöhne und schlechte Arbeitsbedingungen vorzugehen.

Das Treffen findet statt am Donnerstag, 12. Mai um 18 Uhr
Im Sprengelhaus, Sprengelstr. 15 (U Amrumer Straße)

Es laden ein:
• Carsten Becker, ver.di-Betriebsgruppenvorsitzender Charité*
• Kati Ziemer, Mitglied Streikleitung CFM*
• Birgit Buhse, Mitglied der Streikleitung Charité / ver.di-Betriebsgruppe*
• Michael Knop, Mitglied Streikleitun Charité / ver.di-Betriebsgruppe*
• Ralf Stiny, Mitglied Streikleitung Charité / ver.di-Betriebsgruppe*
• Marko Jurković, Mitglied Streikleitung und Tarifkommission Charité*
• Maik Sosnowsky, Streikleitung ver.di CFM*
• Alexandra Arnsburg, Mitglied im Landesbezirksvorstand ver.di Berlin-
Brandenburg*

* Funktionsangaben dienen nur zur Kenntlichmachung der Person

Kontakt:
Carsten Becker: Tel. 0171/9380303 // carsten.becker@verdi-berlin.de

Veranstaltung: Klassenkampf – Kalter Kaffee oder aktuell wie nie?

Am 1. Mai war in Berlin und bundesweit die Parole „Klasse gegen Klasse“ oft auf Transparenten und Plakaten zu lesen. Der Klassenbegriff scheint innerhalb der linken Bewegung wieder stärker eine Rolle zu spielen. Die BRD als Klassengesellschaft zu bezeichnen wird allerdings im vorherrschenden öffentlichen Diskurs als veraltet und nicht mehr zutreffend angesehen. Andere Begriffe wie Milieus oder Lebensstile kennzeichnen jedoch nur Erscheinungen, ohne die Abhängigkeit von Lohnarbeit ins Zentrum zu stellen. Insgesamt sind in der BRD 36 Millionen abhängig beschäftigt. Davon sind noch 30 Prozent im industriellen Sektor tätig.

Die Arbeiterklasse ist nicht verschwunden – sie ist jedoch in der Öffentlichkeit kaum mehr als organisierter gesellschaftlicher Faktor wahrnehmbar. Dabei ist der Klassenkampf auch in der BRD permanent im Gange. Allerdings in erster Linie als Klassenkampf von oben: Sozialabbau, niedrige Löhne, Erhöhung des Renteneintrittsalters, Bildungsabbau, der Ausbau des Repressionsapparates und vieles mehr. Staat und Kapital führen einen Angriff auf die Lohnabhängigen nach dem nächsten durch. Eine entschlossene und kämpferische breite Bewegung dagegen ist jedoch noch nicht entstanden. Doch es gibt auch in einigen Bereichen Gegenwehr der Lohnabhängigen, wie zum Beispiel der Streik der Lokführer oder der Charité-Beschäftigten in Berlin. Insgesamt sind klassenkämpferische KollegInnen am Arbeitsplatz jedoch in der Minderheit, Vereinzelung und Passivität überwiegen. Die linke Bewegung hat wenn es um das Thema Arbeitskämpfe geht oft wenig Interesse. Es fehlen die Kontakte zu den Beschäftigten und die eigene Lohnarbeit oder Erwerbslosigkeit wird häufig nicht als Kampffeld betrachtet. Deshalb bleibt es oft bei der rein theoretischen Beschäftigung mit der Arbeiterklasse in marxistischen Seminaren. Um den Klassenkampf von unten zu stärken bedarf es aber auch einer gemeinsamen Praxis von Beschäftigen, SchülerInnen, Studierenden und Erwerbslosen im Betrieb, im Stadtteil und natürlich auf der Straße.

Bei der Veranstaltung werden der marxistische Soziologe Werner Seppmann, Autor des Buches: „Die verleugnete Klasse“ und Willi Hajek, linker Basisaktivist und Autor aus Berlin, unter anderem folgende Fragen diskutieren: Was ist heute unter Arbeiterklasse konkret zu verstehen? Was ist die Ursache für die mangelnde Widerstandskraft der Arbeiterklasse gegen die Angriffe des Kapitals und wie kann das Klassenbewusstsein der Lohnabhängigen gestärkt werden? Welche Rolle spielt die Klasse der Lohnabhängigen bei der Überwindung des Kapitalismus? Wie kann eine klassenkämpferische Praxis heute aussehen? Welche Erfahrungen bei betrieblichen und gewerkschaftlichen Basiskämpfen gibt es?

Außerdem wird ein Vertreter des klassenkämpferischen Blockes die Initiative vorstellen und die Intentionen erläutern. Die Veranstaltung wird vom Roten Abend zusammen mit dem klassenkämpferischen Block organisiert

Mittwoch| 1. Juni 2011 | 20 Uhr | Stadtteilladen Zielona Gora | Grünbergerstr. 73

www.klassenkampfblock.blogsport.de, www.interkomm.tk

Solidarität mit dem Streik der Charité-Beschäftigten

Seit dem 2. Mai 2011 streiken die Beschäftigten des Berliner Universitätsklinikum Charité. Gestreikt wird für 300 Euro mehr für alle KollegInnen, für mehr Personal, verbesserte Arbeitsbedingungen und eine höhere Vergütung. Am Universitätsklinikum Charité stimmten in einer Urabstimmung 93 Prozent der Mitglieder von ver.di für einen unbefristeten Streik. Die mittleren Einkommen an der Charité liegen etwa 14 Prozent unter denen vergleichbarer Kliniken. Zu dem ständig sinkenden Einkommen kommt eine seit Jahren anwachsende Arbeitsbelastung durch Arbeitsintensivierung und zusätzlichem Stellenabbau hinzu, welche die Beschäftigten an die Grenze ihrer Belastungsfähigkeit bringt. Ein Großteil der nichtmedizinischen und nichtpflegerischen Leistungen (z. B. Catering, Reinigung und Logistik) wurde zudem vor einigen Jahren in die eigens zu diesem Zweck gegründete Charité Facility Management GmbH (CFM) ausgegliedert, um weitere 20 Millionen Euro im Jahr einzusparen.

Solidaritätserklärungen können an : carsten.becker@verdi-berlin.de und bettina.weitermann@verdi-berlin.de geschickt werden!

Bericht mit Fotos: Klassenkämpferischer Block am 1. Mai 2011

Die DGB-Demonstration in Berlin startete am Wittenbergplatz mit laut Polizei nur 1 500 TeilnehmerInnen. Der klassenkämpferische Block mit etwa 500 TeilnehmerInnen lief hinter der GEW am Ende der Demonstration. Auch in diesem Jahr hatte das Vorbereitungskomitee des DGB wie bereits 2010 einen Lautsprecherwagen des klassenkämpferischen Blockes genehmigt. Die junge GEW unterstützte den Block. Vom Lauti gab es kurze Beiträge zu Themen wie den arabischen Revolten, gegen Krieg und gegen Atomkraft. Außerdem gab es eine Rede von einem Lokführer und Beiträge von linken Gewerkschaftern aus Italien und Frankreich.
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