Wir, Aktivist*innen des Klassenkampfblocks Berlin, möchten unsere Solidarität mit dem Streik der in der GDL organisierten Lokführer*innen und Zugbegleiter*innen zum Ausdruck bringen. Die Kolleg*innen fordern 5 Prozent mehr Lohn, eine Verringerung der Wochenarbeitszeit bei vollem Lohnausgleich um zwei Stunden und bessere Arbeitszeitregelungen bei Überstunden und Schichtenplanung. Auch beharrt die GDL auf ihrem Recht, nicht nur für Lokführer*innen, sondern für das gesamte Zugpersonal Tarife auszuhandeln. Die DB AG verweigert insbesondere Gespräche für die Zugbegleiter*innen, da angeblich nur wenige von ihnen Mitglied in der GDL wären. Der Klassenkampfblock sieht Gewerkschaften als Kampfinstrument lohnabhängig Beschäftigter an, nicht als „Sozialpartner“ der Unternehmensverbände. Zur bestehenden gesellschaftlichen Realität gehört, dass in einer Branche mitunter mehrere Gewerkschaften in Konkurrenz zueinander auftreten. Wir unterstützen das Recht von Beschäftigten, selbst zu entscheiden, wo sie sich organisieren wollen und für ihre Rechte im Betrieb zu kämpfen, auch mit Streiks. Ob das eine DGB-Gewerkschaft, eine syndikalistische Gewerkschaft oder eben eine kampfstarke Spartengewerkschaft wie die GDL ist, ist für uns nicht das Kriterium, an dem wir Solidarität bemessen. Dass ausgerechnet jetzt verschärfte Vorstöße der Regierung vorgenommen werden, gegen geltendes Recht eine „Tarifeinheit“ festzusetzen, die nur eine Gewerkschaft pro Firma oder Beschäftigtengruppe anerkennt, betrachten wir als Angriff auf das Streikrecht. Es ist ein Angriff auf alle Lohnabhängigen, der in der jetzigen Situation konkret gegen die Kolleg*innen in der GDL gerichtet ist. Dieser ist entschlossen zurückzuweisen.