Bericht und Fotos vom 30. April & 1. Mai 2019

Am 1. Mai 2019 beteiligten sich etwa 200 Menschen am klassenkämpferischen Block auf der DGB-Demonstration in Berlin. Die Revolutionäre 1.-Mai-Demonstration begann gegen 19:00 Uhr am Wismarplatz in Berlin-Friedrichshain und zog mit über 10 000 Teilnehmer*innen unangemeldet durch Friedrichshain. Die DGB-Demo begann gegen 10 Uhr am Hackeschen Markt und zog mit einigen Tausend Teilnehmer*innen bis zum Brandenburger Tor. Der klassenkämpferische Block beteiligte sich daran unter dem Motto „Zusammen gehört uns die Zukunft – Gegen Kapitalismus, Rassismus und Patriarchat“. Am 30. April fand im Wedding die antikapitalistische Demonstration unter dem Motto „Unsere Häuser unsere Kieze – Gegen die Stadt der Reichen!” mit fast 4000 Teilnehmer*innen statt.

Mit dem Block wollen wir bei der DGB-Demo antikapitalistische Positionen zum Ausdruck bringen. Es geht uns nicht nur um den Kampf für einzelne Fortschritte wie bessere Arbeitsbedingungen oder bezahlbare Mieten, sondern um eine grundsätzliche Kritik an der profitorientierten Wirtschaftsweise. Wir nehmen die herrschenden Zustände nicht hin und bekämpfen alle Herrschafts- und Ausbeutungsverhältnisse. Dazu müssen wir uns vernetzen und einen feministischen und antirassistischen Klassenkampf stärken. Gegen die Sozialpartnerschaft der DGB-Gewerkschaften setzten wir auf Selbstorganisierung und Basiskämpfe. Aktivist*innen von klassenkämpferischen und feministischen Initiativen und aus verschiedenen Betrieben haben vom Lauti von ihren Kämpfen berichtet.

Zu Beginn gab es einen Beitrag der „Anarchosyndikalistischen Jugend Berlin“ eine Jugendgruppe, die den Aufbau einer Schüler*innengewerkschaft anstrebt. Danach sprach eine Vertreterin vom Frauen*streik-Komitee Berlin, sie ging auf die Kämpfe von Frauen* für die Wertschätzung von Sozial- und Erziehungsarbeit, für mehr Personal im Krankenhaus und für das Recht auf körperliche Selbstbestimmung ein. Außerdem gab es eine Rede von einer Vertreterin der Frauenorganisation GABRIELA und einen Beitrag eines Beschäftigten beim Wombats Hostel. In den letzten Monaten gab viele Proteste gegen das geplante Outsourcing des Reinigungsteams im Wombat’s City Hostel in Berlin.

Es folgte eine Rede von einem Mitglied der Aktion gegen Arbeitsunrecht, welche sich unter anderem für die Verteidigung von klassenbewussten Betriebsräten einsetzt. Ein Kollege von der Arbeitsgruppe Taxi bei ver.di ging auf ihren Kampf gegen Startups wie Uber ein, die mit Dumpinglöhnen die Taxifahrer*innen in den Ruin treiben. Aimo Tügel, U-Bahnfahrer und Mitglied bei ver.di aktiv, sprach über die Situation bei der BVG. Außerdem gab es einen Beitrag von der Aktionsgruppe Rigaer 71-73, die gegen die CG-Gruppe aktiv sind. Zwei Aktivisten der Erwerbsloseninitiative Basta sprachen über ihre praktische Solidaritätsarbeit, in Form von Beratung zu Hartz IV und gegenseitiger Unterstützung in den Konflikten, die Armut mit sich bringt. Des Weiteren gab es noch einen Beitrag zum drohenden Prozess gegen drei Berliner Journalist*innen, die sich mit Indymedia Linksunten solidarisiert haben. Am Rande wurden an der Demo-Route NPD-Plakate entfernt und es gab Rauch am Haus der Wirtschaft.

Die Revolutionäre 1.-Mai-Demonstration startete mit über 10 000 Menschen gegen 19:00 Uhr vom Wismarplatz aus und zog ohne polizeiliche Anmeldung durch den Kiez. In der Rigaer Straße gab es Feuerwerk, Transparente und viel Pyrotechnik. Bei der Demo gab es auch Transparente gegen den Rüstungskonzern Rheinmetall und zur Mobilisierung für das antimilitaristische Camp in Unterlüß im September.