Klassenkampf & Digitalisierung – Wie organisieren wir uns und wie kämpfen wir zukünftig? Mit dem Autor Matthias Becker
Glaubt man vielen bürgerlichen Vordenker*innen und Wissenschaftler*innen, dann bringt die fortschreitende Technisierung und Digitalisierung zunehmend ein Ende der klassischen Lohnarbeit mit sich. Computer und Roboter ersetzen an immer mehr Stellen den Menschen als Arbeitskraft. Damit dürfte dann auch der Widerspruch zwischen Kapital und Arbeit im Kern zumindest deutlich zurücktreten und die meisten Menschen hätten keinen Job im klassischen Sinne mehr… Doch stimmt das?
Genau das Gegenteil scheint richtig: Technik und Digitalisierung ersetzen nur bestimmte Abläufe in Unternehmen. Roboter übernehmen nur ganz bestimmte menschliche Arbeiten. Die Folge: Eine Umwandlung und Veränderung der Lohnarbeit durch Abwertung, Verdichtung und Verschleierung. „Die durch digitale Werkzeuge erzwungene Transparenz bedeutet für viele Beschäftigte in den Büros, den Fabrik- und Lagerhallen mehr Stress, mehr Überwachung, weniger Lohn“.
Zu unserem Treffen haben wir Matthias Becker eingeladen. Er hat im Frühjahr 2017 ein Buch zum Thema veröffentlicht und kann uns einen kleinen Einblick in die vielen Facetten technischer Entwicklungen im Kontext kapitalistischer Ausbeutung geben. Wir möchten mit Euch und ihm über die aktuellen Entwicklungen der Automatisierung und Digitalisierung, aber auch über neue Formen der Arbeitsverdichtung, Auslagerung und Ausbeutung sprechen und diskutieren, wie klassenkämpferische Kolleginnen und Kollegen sich in Zukunft organisieren können.
Das Buch: Matthias Martin Becker: Automatisierung und Ausbeutung. Was wird aus der Arbeit im digitalen Kapitalismus, ProMedia Verlag | ISBN: 978-3-85371-418-8
Mittwoch |14. Juni| 19 Uhr | Mieterladen | Kreuzigerstr.23 F’hain