Arbeitskampf Botanischer Garten / FU Berlin: Die Belegschaft des Botanischen Gartens bittet um Unterstützung! FU droht mit Schließung der Betriebsgesellschaft

Auf die Forderung der ver.di nach fairen Löhnen im Botanischen Garten reagiert die Freie Universität mit der Drohung betriebsbedingter Kündigungen und der Schließung der Betriebsgesellschaft.

Nicht anders zu verstehen ist der Bericht, den das Präsidium der Freien Universität dem Kuratorium bei einer öffentlichen Sitzung am Mittwoch, den 16.12.2015 vorstellen wird.

Die Arbeiten des Besucher-, Reinigungs- und Technikservice möchte die FU künftig von Fremdfirmen erledigen lassen. 31 langjährige Beschäftigte müssen deshalb um ihren Arbeitsplatz bangen.

ver.di forderte perspektivisch die Anwendung des TV-L und seiner Entgeltordnung auf alle Beschäftigten der Betriebsgesellschaft, die bis zu 72 Prozent weniger verdienen als die FU Beschäftigten, für ein und dieselbe Arbeit.

Die FU berichtet, dass nach 6 Sondierungsgesprächen mit der Gewerkschaft ver.di, die Erwartungen nach wie vor weit auseinander liegen. Interne Marktbeobachtungen sollen für einzelne Bereiche deutlich günstigere Stundenverrechnungssätze beim Einsatz von Fremdfirmen erbracht haben. Demnach soll auch der Anteil an Fremdvergaben im Botanischen Garten kurzfristig weiter erhöht werden.

Die FU lässt die Geschäftsleitung bereits die wirtschaftliche Perspektive des Betriebes untersuchen und möchte die Serviceleistungen in den Bereichen Besucherservice und Technikservice anderweitig organisieren. Die Ausgliederung des Bereichs Reinigung soll bis zum 31.03.2016 abgeschlossen sein.

Dies ginge nicht, ohne den 31 Beschäftigten betriebsbedingte Kündigungen auszusprechen, so geht es aus dem Bericht hervor. Unter den 31 Beschäftigten befinden sich 2 Betriebsratsvorsitzende, 3 weitere Betriebsratsmitglieder, 1 Schwerbehindertenvertretung, 3 Mitglieder des Wirtschaftsausschusses und 5 Tarifkommissionsmitglieder.

Im Betrieb wurden die Ausgliederungsmaßnahmen bereits von der 4. Geschäftsführerin Anja Kaufmann, die der Belegschaft kürzlich bei einer Betriebsversammlung als Ansprechpartnerin in Personalfragen vorgestellt worden ist, eingeleitet. Frau Kaufmann entpuppte sich jetzt jedoch als Volljuristin, die von der Freien Universität mit der Abwicklung der Betriebsgesellschaft beauftragt worden ist.

Da der Kanzler der Freien Universität am Freitag, den 18.12.2015 mit einem Festakt in den Ruhestand verabschiedet wird und er im besonderen Maße zur unguten Entwicklung an der Freien Universität beigetragen hat, wollen wir ihm als Kellnerinnen und Kellner bei einer weiteren Aktion ein Flugblatt in einem überraschenden Format „servieren“.

Berliner Aktion gegen Arbeitsunrecht – Weitere Infos unter: https://arbeitsunrechtberlin.wordpress.com/