Im Juni 2014 sind 24 Arbeiter eines der beiden IKEA Warenlager in Piacenza/Italien entlassen worden. Der Anlass ihrer Entlassung: 40 Arbeiter haben im April 2014 dagegen protestiert, dass ein gewerkschaftlich aktiver Kollege vom Dienst suspendiert wurde. Sie haben sich innerhalb des Lagers versammelt. Es wurden jedoch nicht alle entlassen, sondern unter den 40 lediglich jene 24, die Mitglied der Basisgewerkschaft S.I. Cobas sind. Diesem unmittelbaren Anlass vorausgegangen war seit 2012 ein Arbeitskampf, in dem die Arbeiter_innen für die Einhaltung gesetzlich festgelegter Mindeststandards wie garantierte Arbeitsstunden pro Monat und korrekte Lohnabrechnungen gekämpft haben. Dieser Arbeitskampf ist Teil einer größeren Streikbewegung der zumeist migrantischen Lagerarbeiter_innen in Italien.
Ihre Probleme sind:
- keine garantierte Anzahl an Arbeitsstunden
- betrügerische Lohnabrechnungen
- rassistische abwertende Behandlung durch die Vorarbeiter
- keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall
- kein bezahlter Urlaub
Mit ihren Streiks ist es Lagerarbeiter_innen in vielen Unternehmen wie z.B. TNT und DHL seit 2011 gelungen, Verbesserungen für sich zu erkämpfen, wie u.a. 168 garantierte Arbeitsstunden pro Monat, korrekte Lohnabrechnungen, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und manchmal auch die Entfernung von gewalttätigen Vorarbeitern. Sie organisieren sich als Basisgewerkschaft S.I. Cobas und unterstützen sich gegenseitig dabei, die Tore der Warenlager zu blockieren, um ihre Forderungen durchzusetzen. Da sie dabei innerhalb kurzer Zeit großen Schaden anrichten, können sie sich fast immer durchsetzen.
Der Weltkonzern IKEA, der sich gerne den Anschein von Demokratie und Menschenfreundlichkeit gibt, möchte diese Bewegung erfolgreicher Kämpfe, in der die Arbeiter_innen immer selbstbewußter werden, brechen und weigert sich deshalb, die entlassenen Arbeiter wieder einzustellen. Von den 24 Entlassenen haben sich bereits 8 vom Unternehmen für 11.000 Euro (!) abfinden lassen. Die anderen erhalten gerade 143 Euro Arbeitslosengeld und eine kleine monatliche Zuwendung aus der Widerstandskasse der S.I.Cobas.
Sie müssen wieder eingestellt werden!
Für menschenwürdige Arbeitsbedingungen bei IKEA! – Für ein Streikrecht und das Recht auf gewerkschaftliche Organisierung bei IKEA!
Kundgebung | 19. Dezember 2014 | 18 Uhr | IKEA Tempelhof | Sachsendamm 47