Bereits am Freitag, den 20. Januar 2012, wurde bekannt, dass der Unternehmensriese Schlecker Insolvenz anmelden will. Damit geht eine Ära zu Ende. Der Drogeriefilalist beschäftigt in Europa mehr asl 47.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – 37.000 davon bereits in Deutschland.
Dabei ist Schlecker trotz drei Jahren mit Verlusten mit knapp 4.300 Millionen Euro Umsatz immerhin noch der siebend größte Lebensmittelhändler (Trade Dimensions, 2011) gewesen. Unterdessen forderte die Gewerschaft ver.di bereits öffentlich, dass sich die Konzernführung auf, alles in ihrer Macht stehende für die MitarbeiterInnen zu tun. In einer Presseerklärung vom Freitag heißt es dazu: „Anton Schlecker trägt als Eigentümer persönlich die Verantwortung für seine Beschäftigten. Besonders in einem solchen Falle gilt: Eigentum verpflichtet“.
Bereits seit einigen Monaten verdichteten sich die Anzeichen für die Firmenpleite: „Hartnäckige Gerüchte besagen, daß sich mehrere Großhändler geweigert haben, die Filialen wegen Zahlungsschwierigkeiten weiter mit Waren zu beliefern.“, so die Tageszeitung junge Welt (jW) vom 21. Januar 2012.
Den Beschäftigen stehen nun harte Zeiten bevor, denn die meißten der knapp 7.500 Märkte in Deutschland werden schließen müssen. Die Konkurrenten von Schlecker, Rossmann und die dm-Kette, hätten wenig Interesse an der Übernahme von Märkten, hieß es. Zu veraltet seien die Ladenkonzepte von Schlecker, zu wenig Umsatz bringen die meisten Standorte. Rossmann hatte bereits angekündigt nur 50 bis 60 Märkte übernehmen zu wollen.
Solidarität mit den Beschäftigen bei Schlecker! Keine Insolvenz auf Kosten der Kolleginnen und Kollegen!
– Tageszeitung junge Welt (jW) vom 23. Januar 2012: „Kaum Interesse an Schlecker-Läden“
– Tageszeitung junge Welt (jW) vom 21. Januar 2012: „Schlecker ist pleite“
– Pressemitteilung der Gewerkschaft ver.di vom 20. Januar 2012: „Beschäftigte haben Anspruch auf volles Engagement von Schlecker „
– Labournet-„Spezial“: Pressespiegel zur Insolvenz bei Schlecker