EU-Kommission, EZB und IWF haben mit historisch einmaligen Kürzungen die massive Einschränkung von Arbeitsrechten zur Bedingung gemacht. Die Entlassung von 150 000 Beschäftigten aus dem Öffentlichen Dienst, die Senkung des Mindestlohns und die Zerschlagung des Sozialstaates hat auf die Menschen in Griechenland dramatische Auswirkungen: Die Hälfte der Jugendlichen hat keine Arbeit, und wenn, dann zu Niedrigstlöhnen. Die Renten wurden auf zwei Drittel zusammengestrichen und sollen noch weiter sinken. Den Krankenhäusern gehen die Medikamente aus. Die Tarifautonomie und die Demokratie in Griechenland wird faktisch ausgehebelt. Gegen die Diktatur der Finanzmärkte wehren sich die GriechInnen an allen Fronten: Mit Demonstrationen, Streiks und Besetzungen.
Seit Monaten befinden sich die Arbeiterinnen und Arbeiter des Unternehmens „Griechische Stahlindustrie“ im Dauerstreik als Antwort auf Massenentlassungen und Erpressungen seitens des Arbeitgebers. Die Belegschaft von Eleftherotypia, einer der bekanntesten griechischen liberalen Zeitungen streikt seit Dezember. Sie beschlossen die Zeitung in Selbstverwaltung zu produzieren. Selbst ein Krankenhaus wurde von den Beschäftigten in Selbstverwaltung übernommen. Solidarität mit diesen Kämpfen liegt in unserem eigenen Interesse!
Es diskutieren:
- Ein Kollege aus dem seit 4 Monaten bestreikten Stahlwerk „Elliniki Chalywurgia“
- Die Journalistin Daskalopoulou aus der Zeitung „Eleftherotypia“
- Professor Kapsalis vom wissenschaftlichen Institut der griechischen Gewerkschaften
- Dierk Hirschel vom ver.di Vorstand (Betriebsleiter Wirtschaftspolitik)
- Gregor Kritidis (Sozialwissenschaftler)
13. März 2012 | IG Metall Haus | Alte Jakobstraße 149 | 18 Uhr